Das Thema Zwangsheiraten ist im Sommer besonders aktuell, vor allem wenn eine Reise in ein Herkunftsland oder sonstige Verwandten- und Bekanntenbesuche im Ausland anstehen.
Die Hochzeit ist nicht für alle der schönste Tag im Leben, vor allem für diejenigen nicht, welche dazu gezwungen werden. Leider kommt es häufig vor, dass junge Männer und Frauen nicht freiwillig heiraten oder sich in der Ehe nicht aus freiem Willen trennen können.
Ob, wen und wann geheiratet wird, entscheidet jeder Mensch selbst. Wird jemand dazu gezwungen, ist dies eine Menschenrechtsverletzung: «Eine Ehe darf nur im freien und vollen Einverständnis der künftigen Ehegatten geschlossen werden.» (Art. 16 Abs. 2 Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948). Trotz der gesetzlichen Grundlage ist Zwangsheirat in der Schweiz, sowie auch vielen anderen Ländern eine Realität und die Betroffenen befinden sich dadurch in einer sehr schwierigen und aussichtslosen Lage. Für Zwangsheirat gibt es verschiedene, sehr komplexe Gründe und Ursachen und es lässt sich nicht so einfach erklären. Fest steht aber, dass die von Zwangsheirat betroffenen Menschen Unterstützung brauchen. Wichtig zu wissen ist: Für jede Situation gibt es eine angemessene Lösung. Alleine ist diese aber oft schwierig zu ergründen. Deshalb bietet die Fachstelle Zwangsheirat kostenlose Beratungen an und versucht gemeinsam mit den Betroffenen Wege und Lösungen zu finden. Je nach Wunsch begleitet und betreut die Fachstelle in diesem Prozess. Alle Angaben werden von den Beratungspersonen vertraulich behandelt.
Ein Beitrag von Nora Keller, Jugendarbeiterin bei der OJA Kreis 3&4